LIEBERMANNS „RASENBLEICHE“.
DIE VERSCHWUNDENE WÄSCHERIN

Ein verlassener Waschtrog ist der einzige Hinweis auf das Verschwinden der jungen Frau. Er steht inmitten des bekannten Gemäldes „Die Rasenbleiche“ von Max Liebermann. Aber von der Wäscherin, die der Maler ursprünglich für das Bild geschaffen hatte, fehlt heute jede Spur. Anhand dieser Figur erzählt das Wallraf mit einer besonderen Kabinettausstellung die spannende Entstehungsgeschichte des großformatigen Meisterwerkes: Liebermanns „Rasenbleiche“. Die verschwundene Wäscherin, so der Titel der Schau, die vom 7. März bis zum 20. Juli 2014 in der Kölner Gemäldegalerie zu sehen ist. 

Nach der ersten öffentlichen Ausstellung des Gemäldes 1883 im bekannten Pariser Salon entschied sich Max Liebermann, nicht zuletzt in Folge der damaligen Kritik, die Darstellung der Szenerie grundlegend zu überarbeiten und die Wäscherin im Vordergrund des Bildes zu übermalen. Den Prozess dieser künstlerischen Überarbeitung macht das Wallraf nun erstmals für seine Besucher sichtbar. So zeigen unter anderem eine Vorzeichnung, ein Originalkatalog der Pariser Schau und die faszinierende Röntgen-aufnahme des Gemäldes die Wäscherin an ihrem „alten“ Platz. Diese unbekannte Komposition erlaubt einen neuen Blick auf die berühmte „Rasenbleiche“, die den Mittelpunkt der feinen Schau bildet.  

KATALOGHEFT

Wallraf IM FOKUS: Liebermanns „Rasenbleiche“. Die verschwundene Wäscherin, 44 Seiten, 26 Abbildungen, Preis: 7,50 Euro, ISBN: 3-938800-18-6