IM BLAUEN SALON:
MINIATURPORTRAITS UM 1800

Mehr als 170 gemalte Porträts an einer Wand? Was klingt, wie ein Ding der Unmöglichkeit, wird im Wallraf wahr. Im Winter 2014/15 zeigt das Museum eine faszinierende Sammlung von Miniaturporträts aus dem 18. und 19 Jahrhundert: Da posiert der Musiker mit stolzer Miene am Klavier, ein Junge im Sonntagsstaat lächelt gequält und die feine Dame mit dem Silberblick schaut schüchtern am Betrachter vorbei. Das sind nur drei der en miniature gemalten Personen, aber sie lassen das breite Spektrum der Sammlung erahnen. Die kaum bierdeckelgroßen Werke kamen als Schenkung ans Wallraf und sind nun erstmals öffentlich zu sehen.

Miniaturporträts erfreuten sich vor rund 200 Jahren großer Popularität. Auf Pergament, Papier und sogar Elfenbein ausgeführt, dienten sie der Erinnerung an geliebte Mitmenschen. Die hochspezialisierten Maler hoben dabei gerne die besonderen Merkmale der Dargestellten lebendig hervor und schufen damit die vielleicht persönlichsten kunsthistorischen Zeugnisse überhaupt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Miniaturporträts von der Fotografie verdrängt.