SARAH WESTPHAL – TIMPANO

Die großformatigen, oft mehrteiligen Fotografien von Sarah Westphal (geb. 1981, Wermelskirchen) sind rätselhaft und oft auch unheimlich. Faltungen und Spiegelungen, Schleier und Vorhang sind wiederkehrende Motive in ihren Bildern. Auf ebenso tiefgründige wie faszinierende Weise lotet Westphal mit ihren Arbeiten im Wallraf-Richartz-Museum den Themenbereich des Verhüllens und Enthüllens aus. Damit steht sie in einer langen Tradition: Der Ausstellungstitel „Timpano“ bezieht sich auf eine historische Gattung aufgespannter Textilien, die dem Schutz oder der Verhüllung kostbarer Gemälde dienten.

Parallel zu der großen Sonderausstellung „Geheimnisse der Maler“ präsentiert das Wallraf in seiner Mittelalter-Abteilung neun ausgewählte Arbeiten der in Gent und Berlin tätigen Künstlerin. Ihre Fotografien treten dort an die Stelle einiger zurzeit im Untergeschoss gezeigter Hauptwerke wie der „Muttergottes in der Rosenlaube“ von Stefan Lochner. Eindrücklich thematisieren sie deren vorübergehende Abwesenheit und damit gleichsam ein „Fasten des Auges“.