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VON DER FASZINATION DES MITTELALTERS

Ob in Büchern, Filmen, Computerspielen oder touristischen Freizeitangeboten: Das Mittelalter ist so präsent wie kaum eine andere Epoche der Menschheitsgeschichte. Aber warum genießt eine Ära, der früher der Mythos des „dunklen Zeitalters“ anhaftete, heute ein so großes Ansehen?

Ein Besuch der Abteilung Mittelalterliche Malerei im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud bietet auf diese Frage einige interessante Antworten. Die außergewöhnliche Präsentation baut eine Brücke des Verstehens zwischen unserer heutigen Lebenswelt und der mittelalterlichen Kunst.

Die fünfzehn Tafelbilder des Ursula-Zyklus zum Beispiel sind so gehängt, dass sie wie ein spannender Comic das Schicksal der Heiligen und ihrer elftausend Jungfrauen erzählen. Den Kern der weltweit geschätzten Kölner Sammlung bilden allerdings die kirchlichen Gemälde, die Ferdinand Franz Wallraf (1748 – 1824) in napoleonischer Zeit vor der Säkularisation gerettet hat. Zu den bedeutendsten Exponaten zählen der Kreuz-Altar des Meisters des Bartholomäus-Altars, Albrecht Dürers Pfeifer und Trommler oder Stefan Lochners Muttergottes in der Rosenlaube. Das auch als „kölsche Mona Lisa“ bekannte Tafelbild mit seiner faszinierenden Geschichte hat einen besonderen Platz in der Galerie erhalten.