Kaum eine andere Drucktechnik hat die graphische Kunst so intensiv und nachhaltig beeinflusst wie die Erfindung des Farbholzschnittes durch den italienischen Künstler Ugo da Carpi aus dem Jahr 1516. Anhand von dreißig Blättern zeigt das
Wallraf wie die Technik den Künstlern völlig neue, expressive Ausdrucksformen ermöglichte. Vor allem das differenzierte Spiel mit Licht und Schatten begründete den besonderen Reiz des Farbholzschnittes. Die neue Technik verbreitete sich im Italien der
Renaissance rasend schnell und erreichte seinen ästhetischen Höhepunkt vor allem in Venedig und Parma, aber auch im Kreis der römischen Raffael-Schule. Die Kabinettausstellung mit mehr als 30 Blättern von bekannten Holzschneidern wie Ugo da Carpi, Antonio da Trento oder Andrea Andriani läuft noch bis zum 4. Februar 2018.