In diesem Herbst ist eine der bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts zu Gast im Wallraf: Käthe Kollwitz, die mit drei ausgesuchten Arbeiten im Rahmen einer Intervention auf Gemälde ihrer Vorbilder und Förderer Max Klinger und Max Liebermann trifft. Beide Künstler waren prägend für den frühen Werdegang der in Königsberg geborenen Kollwitz (1867-1945), die vor allem für ihr beeindruckendes graphisches Œuvre verehrt wird.
In Kooperation mit dem Käthe Kollwitz Museum Köln zeigt das Wallraf zwei kaum bekannte Ölstudien, die die junge Künstlerin während ihrer Studienzeit in München schuf. In direkter Nachbarschaft zu Gemälden von Max Liebermann (1847–1935) spiegelt sich in den beiden Arbeiten deutlich der Einfluss des berühmten deutschen Impressionisten. Dieser hatte sich bereits 1898 als Jury-Mitglied der Großen Berliner Kunstausstellung für Kollwitz eingesetzt und ihr damit zum künstlerischen Durchbruch verholfen. Im Nachbarsaal trifft zudem eine im Kontext des legendären Weberzyklus` entstandene Kollwitz-Radierung auf Werke von Symbolisten wie unter anderem Max Klinger (1857–1920), der ebenfalls ein großes Vorbild für die Künstlerin war. Im Nebeneinander mit ihren beiden Zeitgenossen wird das vielfältige Talent von Käthe Kollwitz sichtbar.
Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln sind aufgrund von Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen. In der dritten Präsentation der Reihe »BEGEGNUNGEN — Käthe Kollwitz zu Gast in …«, diesmal im ältesten Museum der Stadt Köln, bleibt ihre Kunst jedoch weiterhin sichtbar.