DAS WALLRAF LEGT GRUNDSTEINE…
1855 wurde der Grundstein für das erste Wallraf-Richartz-Museum an der Minoritenkirche gelegt. Eine großzügige Stiftung des Kölner Kaufmanns Johann Heinrich Richartz (1796–1861) ermöglichte die Errichtung des Gebäudes. 170 Jahre später – am 21. Oktober 2025 – wird nun der bereits fünfte Grundstein für das älteste Museum der Stadt gelegt. Es ist der erste Stein für den Erweiterungsbau der Basler Architekten Christ & Gantenbein am Kölner Rathaus.
Aus diesem Anlass wirft das Wallraf mit einer eigenen Präsentation in seinem Foyer (21.10.-16.11.25) einen Blick in die Vergangenheit und auf jene Erinnerungsstücke, die vor 170 Jahren in den Grundstein des ersten Wallraf-Richartz-Museums eingemauert wurden. Am 3. Oktober 1855 war der preußische König, Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), eigens nach Köln gekommen, um morgens einen Grundstein für die erste feste Rheinbrücke zu legen und mittags für das Wallraf-Richartz-Museum. Bei der festlichen Zeremonie wurde sowohl Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824) als aufopferungsvoller Retter der Schätze Kölner Wissenschaft und Kunst gefeiert, als auch der anwesende Johann Heinrich Richartz, der das Museum mit seinem Vermögen erbauen ließ.
Fast 100 Jahre später, im Dezember 1953, wurde bei Ausschachtungsarbeiten im Vorfeld der Errichtung des Neubaus für das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wallraf-Richartz-Museum zufällig der Grundstein von 1855 gefunden. Man sicherte die eingebrachten Gegenstände: Neben einer Handvoll Münzen aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelm IV. barg man einen Glaszylinder, in dem eine kunstvoll gestaltete Urkunde sowie eine Ausgabe der „Kölnischen Zeitung“ vom Tag der Grundsteinlegung eingeschlossen waren. Beide Dokumente haben die Zeit nicht unbeschadet überstanden. Unversehrt hingegen blieb eine Metallplatte mit lateinischer Inschrift.