Von den Welten hinter
der Welt


Welche Gestalt hat das Böse im Zeitalter der Wissenschaften? Im 19. Jahrhundert verdrängte die Erforschung der sichtbaren Welt christliche Wertvorstellungen von Himmel und Hölle. Der Mensch wurde in Abhängigkeit von seinen sozialen und biologischen Lebensbedingungen betrachtet. Gegen die Verwissenschaftlichung der Welt wandte sich jedoch eine Opposition in Literatur und Kunst, die zum Ende des Jahrhunderts die Beschäftigung mit der dunklen Seite der Seele in den Vordergrund stellte. Einige betrachteten die Zivilisation als Wechsel von Hochkulturen und Phasen der Dekadenz. Um die Jahrhundertwende verbreitete sich eine pessimistische Endzeitstimmung. Charakteristisch dafür ist das negative Frauenbild der männermordenden „femme fatale“.

An der Schwelle zur Moderne entstand daraus parallel zum Impressionismus die Kunstrichtung des Symbolismus. Sie beschäftigte sich mit dem Unerklärlichen und Geheimnisvollen, mit mystischen und religiösen Fragen. Nicht der äußere Schein, sondern das innere Wesen der Dinge sollte zum Ausdruck kommen. Der Verzicht auf eindeutige Inhalte äußerte sich in einer ornamentalen, dekorativen Struktur der Werke. Sowohl auf der Ebene der Farben und Formen als auch in der Wahl der Themen und Inhalte ging es um Irritation und Verunsicherung des Betrachters als Spiegel des Selbstverständnisses menschlicher Existenz. Das Spektrum der Werke reichte dabei von der stark abstrahierenden Malweise der Künstler um Paul Gauguin bis zu den bedeutungsschwangeren "Mythologien" von Odilon Redon oder James Ensor. Sowohl Expressionismus als auch Surrealismus haben ihre Wurzel in der symbolistischen Kunst. 

  • Odilon Redon (Bordeaux 1840 – 1916 Paris): Der Kampf mit dem Drachen, um 1907. Öl auf Pappelholz, 29,5 x 27 cm. Erworben 1949 für die Sammlung Haubrich. WRM 2812. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Odilon Redon (Bordeaux 1840 – 1916 Paris): Der Kampf mit dem Drachen, um 1907. Öl auf Pappelholz, 29,5 x 27 cm. Erworben 1949 für die Sammlung Haubrich. WRM 2812. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • James Ensor (Ostende 1860 – 1949 Ostende): Mädchen mit Puppe, 1884, Öl auf Leinwand. 149 x 91 cm. Erworben 1946 als Schenkung des Herrn Josef Haubrich, Köln. WRM 2742. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    James Ensor (Ostende 1860 – 1949 Ostende): Mädchen mit Puppe, 1884, Öl auf Leinwand. 149 x 91 cm. Erworben 1946 als Schenkung des Herrn Josef Haubrich, Köln. WRM 2742. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • James Ensor (Ostende 1860 – 1949 Ostende): Skelett, Chinoiserien betrachtend, 1885. Öl auf Leinwand, 99,5 x 64,5 cm. Erworben 1946 als Schenkung des Herrn Josef Haubrich, Köln. WRM 2741. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    James Ensor (Ostende 1860 – 1949 Ostende): Skelett, Chinoiserien betrachtend, 1885. Öl auf Leinwand, 99,5 x 64,5 cm. Erworben 1946 als Schenkung des Herrn Josef Haubrich, Köln. WRM 2741. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Lovis Corinth (Tapiau  1858 – 1925  Zandvoort): Kreuzabnahme, 1895. Öl auf Leinwand, 95,5 x 124,5 cm. Leihgabe aus Privatbesitz. WRM Dep. 355 . Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Lovis Corinth (Tapiau 1858 – 1925 Zandvoort): Kreuzabnahme, 1895. Öl auf Leinwand, 95,5 x 124,5 cm. Leihgabe aus Privatbesitz. WRM Dep. 355 . Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Ferdinand Hodler (Bern 1853 – 1918 Genf): Bildnis der Tänzerin Giulia Leonardi, 1910. Öl auf Leinwand, 34,5 x 40 cm. Erworben 1911 als Geschenk des Herrn Louis Lehmann, Köln. WRM 1210. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Ferdinand Hodler (Bern 1853 – 1918 Genf): Bildnis der Tänzerin Giulia Leonardi, 1910. Öl auf Leinwand, 34,5 x 40 cm. Erworben 1911 als Geschenk des Herrn Louis Lehmann, Köln. WRM 1210. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Edvard Munch (Løten 1863 – 1944 Ekely): Vier Mädchen auf der Brücke, 1905. Öl auf Leinwand, 126 x 126 cm. Erworben 1949 als Geschenk Kölner Kunstfreunde. WRM 2816. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Edvard Munch (Løten 1863 – 1944 Ekely): Vier Mädchen auf der Brücke, 1905. Öl auf Leinwand, 126 x 126 cm. Erworben 1949 als Geschenk Kölner Kunstfreunde. WRM 2816. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln