Aufbruch zur Moderne


Als Künstler im 20. Jahrhundert mit expressiver Farbigkeit, abstrakten Formen und einem neuen Kunstbegriff arbeiteten und Dinge des alltäglichen Lebens in die Kunst einbezogen, wurde dies als Traditionsbruch empfunden. Tatsächlich hatten diese neuen Entwicklungen ihre Wurzeln im späten 19. Jahrhundert, als sich die Kluft zwischen künstlerischer Tradition und einer durch Technik, Industrialisierung und soziale Spannungen gekennzeichneten Realität immer deutlicher zeigte.

An die Stelle der glatten, modellierenden Salonmalerei trat der Einsatz energischer Pinselstriche und die skizzenhafte Andeutung von Einzelheiten. In den Landschaftsbildern der „Impressionisten“ wandelte sich die Naturwiedergabe zur flüchtigen farbigen Erscheinung. Die „Pointillisten“ (franz. „point“ = Punkt) systematisierten diese Methode nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und setzten die Darstellungen aus kleinen Farbpunkten zusammen, die sich erst im Auge des Betrachters mischen. Beide Richtungen führten zu einer Befreiung der Farbe vom Gegenstand.

In anderen Werken wurden alltägliche Gegenstände ins Blickfeld gerückt. Wie in einem Schnappschuss betonten zufällig gewählte Bildausschnitte das Nebensächliche, Beiläufige. Flächenhafte Darstellungen verweigerten jeden räumlichen Illusionismus, der die Malerei bisher auszeichnete. Die äußere Erscheinung der Dinge trat zugunsten einer geometrischen Struktur zurück. Die Farbigkeit konnte erstmals den Charakter eines rein subjektiven Wertes erlangen und Ausdruck eines Gefühlszustandes werden.

  • Vincent van Gogh (Groot Zundert 1853 – 1890 Auvers-sur-Oise): Die Brücke bei Arles, 1888. Öl auf Leinwand, 49,5 x 64,5 cm. Erworben 1911. WRM 1197. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Vincent van Gogh (Groot Zundert 1853 – 1890 Auvers-sur-Oise): Die Brücke bei Arles, 1888. Öl auf Leinwand, 49,5 x 64,5 cm. Erworben 1911. WRM 1197. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Paul Gauguin (Paris 1848 – 1903 La Dominique, Marquesas): Bretonischer Junge, 1889. Öl auf Leinwand, 93 x 73,5 cm. Erworben 1961 mit Unterstützung von Herrn und Frau S. van Deventer. WRM 3114. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Paul Gauguin (Paris 1848 – 1903 La Dominique, Marquesas): Bretonischer Junge, 1889. Öl auf Leinwand, 93 x 73,5 cm. Erworben 1961 mit Unterstützung von Herrn und Frau S. van Deventer. WRM 3114. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Gustave Caillebotte (Paris 1848 – 1894 Gennevilliers): Trocknende Wäsche, um 1892. Öl auf Leinwand, 105,5 x 150,5 cm. Erworben 1983 als Leihgabe des Kuratoriums Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig e.V. WRM Dep. 447. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Gustave Caillebotte (Paris 1848 – 1894 Gennevilliers): Trocknende Wäsche, um 1892. Öl auf Leinwand, 105,5 x 150,5 cm. Erworben 1983 als Leihgabe des Kuratoriums Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig e.V. WRM Dep. 447. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Paul Signac (Paris 1863 – 1935 Paris): Capo di Noli, 1898. Öl auf Leinwand, 93,5 x 75 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 682. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Paul Signac (Paris 1863 – 1935 Paris): Capo di Noli, 1898. Öl auf Leinwand, 93,5 x 75 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 682. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Maximilian Luce (Paris 1858 – 1941 Paris): Notre-Dame, Ansicht vom Quai Saint-Michel aus, 1901-1904. Öl auf Leinwand, 101,0 x 118,8 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 692. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Maximilian Luce (Paris 1858 – 1941 Paris): Notre-Dame, Ansicht vom Quai Saint-Michel aus, 1901-1904. Öl auf Leinwand, 101,0 x 118,8 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 692. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
  • Henri Edmond Cross (Douai 1856 – 1910 Saint-Clair): Die Lichtung, 1906-1907. Öl auf Leinwand, 162 x 130 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 660. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
    Henri Edmond Cross (Douai 1856 – 1910 Saint-Clair): Die Lichtung, 1906-1907. Öl auf Leinwand, 162 x 130 cm. Fondation Corboud, WRM Dep. FC 660. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln