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MAX LIEBERMANN

Nach Ende seiner künstlerischen Ausbildung in Weimar bereiste Max Liebermann (Berlin 1847 – 1935 Berlin) unter anderem auch Frankreich, wo er sich in den 1870er-Jahren überwiegend aufhielt. Die Kunst von Gustave Courbet, Charles-François Daubigny und Camille Corot beeindruckte ihn, vor allem aber war es Jean-François Millets Vorbild, das Liebermann veranlasste, ein Interesse nicht nur an der Einfachheit und Größe der Natur sondern vor allem auch an Bildern der Arbeitswelt zu entwickeln. Dabei traten bald spezifisch holländische Motive in den Vordergrund; ab 1874 verbrachte der Maler häufig die Sommermonate in den Niederlanden. Seine naturalistischen Darstellungen arbeitender Menschen zeugen von einem besonderen Bemühen um eine neue Sicht auf das Alltägliche, um eine schlichte Wiedergabe der Realität – eine Auffassung, die Liebermann erst in den nach der Jahrhundertwende zugunsten modischerer Themen zurückstellen sollte. Impressionistische Effekte und die Darstellung von Bewegung gewannen in seinem Schaffen mehr und mehr an Bedeutung. Liebermann malte nun in helleren Farben, der Pinselduktus wurde schwungvoller, die Farbstriche waren breiter und lockerer gesetzt.

In Berlin, wo sich Liebermann 1884 dauerhaft niederließ, wirkte er bis 1911 als Präsident der 1898 gegründeten Berliner Secession; ab 1920 war er Präsident der Preußischen Akademie der Bildenden Künste, bis den Maler jüdischen Glaubens 1933 Repressionen durch die Nationalsozialisten zur Aufgabe dieses Amtes veranlassten.