Zur Darstellung sexueller Gewalt in der Ausstellung

Die biblische Susanna-Erzählung kreist um ein Thema, das traurige Aktualität besitzt. Eine Frau wird von Männern mit Blicken, Worten und Tätlichkeiten sexuell genötigt - ein Schicksal, das laut Bundesfamilienministerium Dunkelziffern zufolge jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben ereilt.

Berühmte Künstler*innen widmeten sich dem Thema. Die künstlerische Qualität ihrer Werke ist unbestritten. Inhalt und Deutung, die Darstellung der entblößten Susanna und des Machtmissbrauchs der Alten besitzen jedoch nicht zuletzt im Kontext der #MeToo-Bewegung Brisanz. Beiträge zeitgenössischer Künstler*innen zur Ausstellung spiegeln die Relevanz der Debatte.

Wir möchten das Motiv weder verharmlosen noch historisieren, sondern vielstimmig untersuchen und mit unserem Publikum diskutieren. Welche Stimme würden Sie Susanna und/oder den Alten geben? Wir laden zu Kommentar und Dialog ein, z.B. anhand der Postkarten mit Sprechblasen, die in der Ausstellung erhältlich sind. Teilen Sie diese mit Ihrem Bekanntenkreis. Oder auch mit uns, wenn Sie die Karte in den vorbereiteten Kasten im Foyer einwerfen. Wünschen Sie eine Antwort, so hinterlassen Sie bitte Ihre Emailadresse.

Wichtig ist uns der Hinweis, dass die Konfrontation mit der dargestellten Gewaltausübung gegenüber einer Frau befremden und bei Opfern sexueller Gewalt traumatische Erinnerungen wecken kann. Für Hilfesuchende bietet die Initiative „ Gewalt gegen Frauen“ Beratungsangebote. Unter der Rufnummer 08000 116 016  und auf der Website www.hilfetelefon.de werden Betroffene, Angehörige und Freund*innen rund um die Uhr, in 19 Sprachen, anonym und kostenfrei unterstützt.