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PAUL SIGNAC

1880 bewog der Besuch einer Werkschau zum Schaffen Claude Monets den jungen Paul Signac (Paris 1863 – 1935 Paris), eine Laufbahn als Maler anzustreben; seine frühen Arbeiten – vom Impressionismus geprägte Landschaften und Stillleben – verweisen denn auch deutlich auf die Vorbildhaftigkeit Monets und Alfred Sisleys.

1884 lernte Signac Georges Seurat kennen; noch im selben Jahr zählten beide zu den Gründungsmitgliedern der „Société des Artistes Indépendants“ (Vereinigung Unabhängiger Künstler). Seurat machte Signac mit der Kunstrichtung des Neoimpressionismus vertraut. Schon bald verschrieb sich Signac gänzlich der Technik des Divisionismus: Die Farbe wurde in Punkten beziehungsweise kleinen Pinselstrichen gesetzt, wobei die Anordnung der Farben den wissenschaftlichen Erkenntnissen über ihre Komplementärkontraste folgte. Auf diese Weise suchte man ein Höchstmaß an Leuchtkraft zu erreichen.

Signac kann neben Seurat als der bedeutendste Vertreter des Neoimpressionismus angesehen werden. Sein anziehendes Wesen und seine Begeisterungsfähigkeit ließen ihn – bald nach Seurats Tod 1891 – zum Oberhaupt der neoimpressionistischen Gruppe avancieren. Indem er sowohl den Fauvisten als auch den Kubisten die Beteiligung am „Salon des Indépendants“ ermöglichte, konnte Signac den engen Zusammenschluss der „Indépendants“ mit den Künstlern der neuen Avantgarde herbeiführen und dadurch sicherstellen, dass der Neoimpressionismus noch geraume Zeit an den Entwicklungen der modernen Kunst teilhatte.