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TRÖSTENDE KLÄNGE

Albrecht Dürer
Pfeifer und Trommler
, um 1503 – 1504

Wem gilt das Spiel der Musikanten, die Albrecht Dürer uns zeigt? Diese Tafel ist die rechte Flügelaußenseite eines Triptychons und hat ein Gegenstück, das im Frankfurter Städel Museum aufbewahrt wird: Dort sieht man den von Krankheit und Leid gezeichneten Hiob. Sein Glaube wurde durch Angriffe des Teufels auf eine harte Probe gestellt. So wurde ihm beispielsweise seine Herde geraubt, die Sie im Hintergrund der Kölner Tafel davonziehen sehen.

Der Flügel des Städel Museums zeigt, wie Hiobs Frau ihren melancholischen Mann mit Wasser übergießt. Der Kunsthistoriker Bodo Brinkmann schlug vor einiger Zeit vor, in dieser Geste nicht etwa – wie bis dato üblich – Spott zu sehen, sondern eine therapeutische Anwendung. Vermutlich war das Triptychon ehemals in der Kapelle eines frühen Wasserkurorts aufgestellt, des sogenannten Hiobsbades bei Annaberg in Sachsen.

Auch die Fürsorge der beiden Musikanten gilt dem kranken Hiob. Sie versuchen ihm Trost zu spenden durch ihre aufheiternde Musik, durch den aufrüttelnden Klang der Flöte und den mitreißenden Rhythmus der Trommel. Dem Trommler gibt Dürer interessanterweise seine eigenen Gesichtszüge. Ob er sich als Maler in einer ähnlichen Rolle sieht?

Albrecht Dürer (Nürnberg 1471 – 1528 Nürnberg): Pfeifer und Trommler, um 1503 – 1504, Lindenholz, 94 x 51 cm. Sammlung Ferdinand Franz Wallraf. WRM 0369. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Albrecht Dürer
Nürnberg 1471 1528 Nürnberg

Pfeifer und Trommler, um 1503 – 1504,
Lindenholz, 94 x 51 cm
Sammlung Ferdinand Franz Wallraf
Inv. Nr. WRM 0369
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln